Die Seeräuber-Partei hat nichts zu verbergen, heißt es.
Politische Transparenz, das ist das Motto der Computer- und Internetaktivisten.
Der (Enter-)Haken an diesem populistischen Gestus: In Wahrheit sind die
Seeräuber gar nicht so erpicht darauf, dass Ihnen die Bürgerinnen und Bürger
bei der politischen Arbeit über die Schultern schauen. Ganz im Gegenteil: Beim Parteitag in Niedersachsen wird die Presse jetzt
sozusagen eingezäunt, denn Filmaufnahmen dürfen nur in einem „gemischten
Bereich“ (Mixed-Zone) gemacht werden. Der Schliffel hält das für ein seltsames Demokratieverständnis: Im Ingolstädter Stadtrat sind
regelmäßig Journalisten, Fotografen und Kameraleute anwesend. Die Lichtkünstler
der Medien dürfen sich selbstverständlich frei bewegen und den gesamten Vorgang
in der öffentlichen Sitzung dokumentieren – in Wort, Ton und Bild. Das sollten
sich die scheinheiligen Seeräuber gut überlegen, bevor sie sich um ein
kommunales Mandat in der Schanz bewerben.