Eine Kindheit in der späten Nachkriegszeit hatte durchaus
Vorzüge: In der Volksschule musste der Schliffel nur eine Fremdsprache lernen,
nämlich Hochdeutsch. Heute pauken schon die Dreijährigen in der Kinderkrippe
Chinesisch in Wort und Schriftzeichen. Eine linguistische Bildung hilft
allerdings auch bei der Orientierung: Für die Mädchen und Buben aus der
Simone-De-Beauvoir-Straße im Ingolstädter Westviertel ist fließend Französisch
quasi Grundvoraussetzung, um überhaupt den Weg nach Hause zu finden. Es ist
daher durchaus zu begrüßen, dass die neue Vorschlagsliste für weibliche
Straßennamen in Ingolstadt neben Camille Claudel (sprich: Kaamii Kloodel) und
Virginia Woolf (sprich: Wirtschinia Wuulf) auch berühmte Persönlichkeiten wie
Anna Freud oder Berta Hummel enthält.